Was ist Forced Use Therapie?

Die klinische Anwendung des Forced Use nach Utley/Woll ist eine Methode zur Behandlung von Menschen, die aufgrund einer Hirnverletzung durch Schlaganfall, Schädel-Hirn-Trauma oder Cerebralparese motorisch eingeschränkt sind. Um die verloren gegangenen Funktionen teilweise oder im besten Fall ganz wieder herstellen zu können, muss sich das Gehirn strukturell und funktionell neu organisieren.

 

Dieser Prozess wird durch eine konsequente und intensive Aktivierung der betroffenen Körpersegmente begünstigt. Die Therapie baut auf einer ausführlichen Bewegungsanalyse auf, bei der das motorische Potenzial des Patienten ermittelt wird. Auf dieser Basis wird zusammen mit dem Patienten ein für ihn bedeutendes Therapieziel festgelegt. Die Behandlungssituation ist jeweils so gestaltet, dass der Patient einerseits die betroffenen Körperteile möglichst gezielt einsetzen muss, während der Gebrauch des weniger betroffenen Körpersegments eingeschränkt oder zeitweise unmöglich gemacht wird.

 

Da für die motorische Rehabilitation ein natürliches Zusammenspiel aller Körperpartien essenziell ist, wird dennoch der Körper als Ganzes in Bezug auf Kraft, Koordination und Gleichgewicht in die Übungen mit einbezogen.

Über die ganze Therapiedauer hinweg wird das Programm an die individuellen Fortschritte und die Leistungsfähigkeit des Patienten angepasst.

 

Dadurch ist jederzeit ein optimales Gleichgewicht zwischen Üben und Erholungsphasen sichergestellt, was den Therapieerfolg massgeblich unterstützt. Die ambulante Therapie dauert in der Regel zehn Tage à sechs Stunden, wobei auf die ersten fünf Tage eine Pause von zwei Tagen folgt.

 

Der Vorteil der ambulanten Methode liegt darin, dass der Patient das Gelernte unmittelbar in seinem gewohnten Umfeld umsetzen kann. Die Therapie wird jeweils von derselben Therapeutin/demselben Therapeuten durchgeführt, um über hohe Konstanz im Therapieablauf den grösstmöglichen Nutzen für den Patienten zu erzielen.